Sebastian Krämer
Pressebereich

24. Dezember 2025

Sebastian Krämer
Im Glanz der Vergeblichkeit

Chanson

21:00 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr

Schaperstr. 24, 10719 Berlin


Genial und krass – seine Kritiker stellen ihn in eine Riege mit Morgenstern, Ringelnatz und Kreisler. In den Kommentaren gibt sich Krämer kapriziös, in den Liedern lieblich bis derb. Sein musikalisches Vokabular reicht von Swing bis Wiener Schule. Mediale Katastrophen verstauben auf Wiedervorlage; Krämer macht sich seine Sorgen noch selber. Und wie sich das für Sorgen so gehört, ist er noch nicht mit ihnen fertig geworden. Unter der Oberfläche beschwingter Melodien und eleganter Erzählungen schwelen Unheil, Trauer, Verlorenes und Vergebliches. Hobbies: in Kannibalen-Kochrezepten stöbern und alte Deutschklausuren orchestrieren. 

Und je burlesker die Fassade, desto filigraner die Botschaft. Das ist Klagen auf hohem Niveau.

Während sich zeitgenössischer Deutschpop in der Exaltierung von Emotionen gefällt, verlegt sich Sebastian Krämer auf das Gegenteil: beispielhafte Contenance als Umzäunung beispielloser Abgründe und vergnügte Elegien führen den Beweis: Schlimmes kann durchaus bekömmlich sein – je nachdem, wie man es anrichtet.
Die Quellen, aus denen diese etwas anderen Stimmungslieder schöpfen, sind dunkel. Dramatis personae: eine Puppe im Garten, eine Skulptur von Barlach, die Kinder einer geläuterten Hexe im Linienbus, Mops und Bienenstich. Was sich in den Augen dieser Figuren spiegelt wie die Lichter vorbeihuschender Fahrzeuge bei Nacht, erreicht uns nur als dumpfe Ahnung. Mediale Katastrophen verstauben auf Wiedervorlage; Krämer macht sich seine Sorgen noch selber. Und wie sich das für Sorgen so gehört, ist er noch nicht mit ihnen fertig geworden. Unter der Oberfläche beschwingter Melodien und eleganter Erzählungen schwelen Unheil, Trauer, Verlorenes und Vergebliches. Hobbies: in Kannibalen-Kochrezepten stöbern und alte Deutschklausuren orchestrieren.
 

Die Veröffentlichung dieser Fotos ist im Rahmen einer Berichterstattung für o.a. Veranstaltung frei bei Nennung des Fotografen / der Fotografin.